Freitag, 29. August 2014

Never succumb to the temptation of bitterness.


Dieser Spruch sollte eigentlich mein erstes Tattoo werden. In einer zierlichen Schrift geschrieben sollten diese Worte parallel zu meinem Schlüsselbein in meiner Haut verewigt werden. Es soll eine Art Motto darstellen. Eine etwas andere, weniger dem Mainstream verfallene Art zu sagen "Never give up!" oder "Fall down 7 times, stand up 8". Man sollte nie der Bitterkeit verfallen, nie. Aber genau das tue ich grade.

Eigentlich sollte 2014 mein Jahr werden. Ich hab's mir so vorgenommen. Schon allein, weil es schlimmer als 2013 eigentlich gar nicht mehr ging. Mein letzer Post ist vom Februar... das soll nicht heißen, dass alles, was seit Februar passiert ist, total scheiße war, im Gegenteil. Ich hab' echt viel schönes erlebt. Das meiste davon mit M. zusammen. Ein Casper-Konzert, ein schönes Dinner, ein Festival, viel Liebe und Glück und Perfektion. Umso mehr tut es weh, zu wissen, dass ich diesen tollen Jungen bald nicht mehr so oft sehen kann, wie ich es mir wünsche. In naher Zukunft werden uns fast 800km trennen... Zeit, mich mit Eisenketten auf seinem Hof einzubetonieren...



Eigentlich hab' ich allen Grund, stolz auf mich zu sein. Mein Abitur habe ich mit 1,2 bestanden, auf meinem Abiball habe ich in meinem Traumkleid mit meinem Traummann getanzt und ich habe für alle Studienplätze, für dich ich mich beworben hatte, eine Zusage bekommen. Ich habe trotz Nierenentzündung meine mündliche Prüfung mit 15 Punkten bestanden, lieg' seit Mai quasi nur faul rum, um die Zeit bis zum Studium zu überbrücken und hätte alle Zeit, dass zu tun, was ich möchte - aber trotzdem habe ich in den letzten 3 Monaten mehr geweint als in den letzten 3 Jahren. Die ganzen langen Monate lassen sich halt nur schwer überbrücken, wenn sich der Freundeskreis auf 3 Personen und wenig Möglichkeiten beschränkt.
Wir wollen umziehen, nach Mainz, aber haben noch kein Haus verkauft und die Zeit rennt verdammt nochmal. Bei allen anderen läuft es super. Familie intakt, eigene Wohnung, Studien- oder Ausbildungsplatz und am Wochenende geht es zurück in die Heimat. Aber wo ist meine Heimat? Ich krieg's nicht raus...

Die Vorstellung, von einem großen Haus mit großem Hof, meinem geliebten Husky Arkon und der vertrauten Umgebung in eine Wohnung ohne Garten, Tiere oder sonstiges zu ziehen, macht mich fertig. Dass Arkon eingeschläfert werden muss, mehr oder weniger weil WIR umziehen, zerreißt mir das Herz. Meinen Freund nur noch 1-2 mal im Monat zu sehen wenn es hoch kommt, macht mich fertig. Mein Leben macht mich fertig.

Eigentlich kann ich nicht mal genau sagen, was mich so traurig stimmt, dass ich heulend vorm Laptop sitze und diesen Eintrag schreibe. Jedes falsche Wort stimmt mich traurig oder aggressiv. Meine Verlustangst ist so groß. Veränderung war alles, was ich wollte. Und jetzt wünschte ich, ich würde ins Koma fallen und erst dann wieder aufwachen, wenn alles besser ist. Oder ich möchte wenigsten eine Treppe runterfallen, mir beide Beine brechen und damit einen triftigen Grund haben, nur auf'm Bett zu liegen und nichts zu tun, nichts zu fühlen, nichts zu hoffen.

Mein Körper macht diese ganze Bitterkeit auch nicht mehr mit. Alles tut mir weh, ich friere ständig, habe Kopfschmerzen, Magenkrämpfe. Trotzdem mach' ich Sport, weil ich meinen Körper nicht mehr sehen kann. Und ich kann das niemandem wirklich erzählen, weil ich niemandem hab', der mich versteht, weil ich mich nicht mal selbst verstehe. Ich ernte nur Augenrollen und Unverständnis. Keine Ahnung, warum ich manchmal einfach losheule und alles scheiße finde. Ich sage Verabredungen ab, weil ich keine Zeit habe, obwohl ich in Wirklichkeit nur da liege und keine Lust habe und es für verdammt nochmal unmöglich halte, dass sich meine Laune durch ein Treffen bessert. Ich kann meine Launen und meine Traurigkeit nicht mehr verstecken, bin leicht zu durchschauen und das will ich nicht, denn Durchschaubarkeit bedeutet, Fragen beantworten zu müssen. Das kann ich nicht. Nicht solche Fragen.

Ich höre mir zu Hause an, ich zieh' "dauerhaft 'ne Fresse", sei "unfreundlich" und "aggressiv", "faul" und "arrogant". Vielleicht bin ich das. Aber ich will das nicht sein, glaubt mir... ich kann mich nicht mehr verstellen, dass ist das Problem.




Ich hoffe nur, es hört bald auf...

Montag, 10. Februar 2014

Ganz gleich, in welchem Abteil du reist, wir sind alle gleich, wenn der Zug entgleist.

Meine Güte, jetzt bin ich schon 18. Echt krass. Das Gefühl, am morgen meines Geburtstages das erste Mal allein im Auto zu sitzen, war echt Wahnsinn. Mit einem Mal fühl ich mich so "groß". Mit einem Mal wird es ernst. Ich werde nervöser von Tag zu Tag, weniger wegen meines Abiturs geschweige denn meiner Abi-Note, viel mehr wegen dem, was danach kommt. Studium, neue Umgebung. Ich werde nicht wie alle meine Freunde jedes oder jedes zweite Wochenende zurück nach Löcknitz kommen zu meiner Familie. Wir werden wegziehen von ihr, für immer. Ich werde kein zu Hause und keine vertraute Umgebung haben, sondern zwei völlig neue Wohnsitze. Zurück ins Rheinland, es gibt kein zurück, unser Haus steht bereits zum Verkauf. Würde ich in Hamburg studieren und meine Eltern in Mainz wohnen, was wäre das? Und wenn ich in Mainz studieren würde? Ich bezweifle, dass es dann mit Ma. noch weiter klappen würde. Alles zu weit weg, alles zu kompliziert.

Zu den guten Seiten des vergangenen Monats gehört auf jedenfall das ADTR-Konzert, bei dem ich mit D., Ambos und F³ war. Es war echt noch tausend Mal geiler als das letzte Mal! Und gleich 3 Jungs als Aufpasser zu haben ist echt richtig edel. Außerdem ist mir wieder bewusst geworden, wie genial D's und meine Freundschaft ist - alles in allem echt einer der besten Abende in letzter Zeit.

A Day to Remember. <3




Noch viel toller war der letzte Monat mit Ma. Ich bin so überglücklich, diesen Jungen an meiner Seite zu haben. 2 Monate sind es jetzt "schon" - klingt wenig, ist es auch. Aber alles ist einfach perfekt, wenn er da ist. <3 Meine enorme Zukunftsangst und meine ganzen kleinen Problemchen mit "Freunden" und solchen, die es mal waren, weswegen unter anderem meine Geburtstagsparty vorsichtshalber nicht stattgefunden hat, sind wie verflogen, wenn ich bei ihm bin. Er versteht mich, er ist grade neben meiner besten Freundin und meiner Familie alles, was ich brauche. Denn wenn er mich küsst, dann ist die Welt ein kleines bisschen weniger scheiße. Ich dachte vor ein paar Monaten noch, dass ich das, was ich für ihn jetzt fühle, so schnell nicht mehr will und brauche. Aber doch, ich will und brauche es mehr als alles andere. Ich bin gespannt, was die Zukunft mit ihm noch bringt. Fakt ist, ich freue mich auf jede einzelne Sekunde. :-*


 Leider ist eine Sache auch schlimmer geworden bei mir. Meine Komplexe wegen meiner Figur sind grad wieder ziemlich stark, schon allein wenn ich daran denke, dass ich für den Sommer Karten für's Helene Beach Festival bekommen habe. Wenn ich da rum renn zwischen lauter schlanken Jungs und Mädels, würd ich doch jede Sekunde im Erdboden versinken wollen, statt die Sonne, die Stimmung und die Musik zu genießen. Das kann so nicht weitergehen. Ich will mir nicht auch den Sommer 2014 versauen.
Nein, dieses Mal nicht.


ARIWIDÄRDSCHI.